Gerry Kreutzer ist der neue Schützenkönig der Schützengesellschaft 1925 Nidda. Mit einem Teiler von 47,8 hatte er sich bei dem Königsschießen an die Spitze des 20 Teilnehmer umfassenden Starterfeldes geschossen. Ihm zur Seite stehen als 1. Ritter der Ehrenschützenmeister Hartwig Sendler mit einem Teiler von 60,1 und als 2. Ritter Thomas Becker mit einem Teiler von 65,8. Auf dem vierten Platz landete Hartmut Flach. Von den fünf abzugebenden Wertungsschüssen hatte er das ringhöchste Gesamtergebnis von 51,7 Ringen geschossen und damit den Präsentkorb in diesem Jahr gewonnen. Obwohl der ringmäßig das beste Ergebnis geschossen hatte, lag er bei seinem besten Tiefschuss mit einem Teiler von 83,4 nur auf dem vierten Platz.
Auch die Schützengesellschaft Nidda hatte sehr unter den durch die Pandemie bedingten Ausfällen gelitten. Die Rundwettkämpfe und die Meisterschäften auf allen Ebenen waren ganz oder zumindest teilweise ausgefallen. Auch alle vereinsinternen Schießsportveranstaltungen mussten abgesagt werden. Das Schützenhaus war monatelang geschlossen und danach nur nach den jeweils gültigen Hygienevorschriften für einen Teil der Mitglieder geöffnet. Trainingstermine gab es nur mit Voranmeldung und dann unter Einhaltung von entsprechendem Abstand.
Umso erfreuter war der Vorstand, dass man in diesem Jahr nun erstmals wieder ein Königsschießen den Mitgliedern anbieten konnte. Während sonst dieser Wettkampf mit dem Kleinkalibergewehr auf eine Distanz von 50 Metern ausgetragen wurde, fand es in diesem Jahr auf der vor vier Jahren umgebauten elektronischen Luftdruckanlage statt. Die Ursache lag in den mittlerweile abgeschlossenen Baumaßnahmen auf der Kleinkaliberanlage. Hier wurden die acht Stände der veralteten Seilzuganlage auf eine vollelektronische Anlage umgebaut, wie man sie heute auf den meisten modernen Schießstandanlagen findet. Sie darf jedoch noch nicht genutzt werden, denn im kommenden Monat muss zunächst die Standabnahme erfolgen. Schützenmeister Ralf Kratz versäumte es nicht, den zahlreichen Helfern für die rund 250 geleisteten Einsatzstunden herzlich zu danken.
Jedes Mitglied der 1925 gegründeten Schützengesellschaft war zur Teilnahme an dem Königsschießen berechtigt. Mit dem Luftgewehr wurde aufgelegt auf eine Distanz von zehn Metern mit Ringkorn geschossen. Die Anzeige musste nach den maximal fünf Probeschüssen abgedeckt werden, denn nur der Leitende durfte die Ergebnisse der Wertungsschüsse einsehen. Der Schütze mit dem besten Tiefschuss, also dem kleinsten Teiler, wurde nun der neue Schützenkönig. Gerry Kreutzer ist seit einige Jahren im Vorstand und aktuell als Oberschießwart tätig. Die Königsfamilie hat nun die Ehre und die Aufgabe, die Schützengesellschaft bei den Ausmärschen der Bezirksvereine würdig und repräsentativ zu vertreten. Mit großem Beifall feierten die Gäste im Anschluss an die Proklamation die Königsfamilie mit einem zünftigen Schützenfest.
Ein Novum war dabei die Aushändigung der neuen Königskette durch den Schützenmeister. Die Anschaffung war notwendig geworden, weil die fast 100 Jahre alte bisherige Kette zu anfällig für Beschädigungen geworden war. 1925 wurde die Schützengesellschaft gegründet und 1926 zum ersten Mal das Königsschießen durchgeführt. Erster Schützenkönig war damals Jean Pfeiffer gewesen. Das Schießen wurde alljährlich bis 1939 durchgeführt und dann nach dem Krieg 1952 wieder aufgenommen. Die erste Tafel mit den Namen der Schützenkönige reichte bis 1959, danach wurden weitere Namenstafeln in die wertvolle Kette eingearbeitet. Der letzte Name wurde auf dieser Kette 2019 mit Wolfgang Ommert eingraviert. Und Gerry Kreutzer ist nun der erste Name auf der neuen Kette. Bleibt zu hoffen, dass diese wunderbare Tradition des Schützenwesens auch in Zukunft erfolgreich fortgeführt werden kann.