Die Schützengesellschaft 1925 Nidda e.V. kann in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiern. „100 Jahre Vereinsgeschichte – das ist eine bemerkenswerte Leistung, die von Zusammenhalt, Engagement und Tradition geprägt ist“, schreibt Schützenmeister Thomas Becker in der noch druckfrischen Festschrift. Mit diesem 56 Seiten umfassenden Werk ist ein erster Meilenstein im vollen Programm des Jubiläumsjahrs gelungen, der auf würdevolle und überaus ansprechende Weise die Geschichte dieses verdienten Vereins innerhalb des Schützenwesens und der Gesellschaft dokumentiert.
Schon im Gründungsjahr 1925 wurde als Vereinsheim eine Blockhütte auf dem Kisselberg errichtet. Als 1932 die erste Vereinsmeisterschaft ausgetragen wurde, zählte der Verein bereits 49 Groß- und 40 Kleinkaliberschützen. Zum zehnjährigen Bestehen erfolgten der Aufbau eins neuen Schützenhauses und die Einweihung einer vorbildlichen Schießanlage. Nach dem Krieg und dem Ende des Schießverbotes erfolgte 1951 die Wiedergründung des Vereins unter dem Vorsitz von Albert Spengler. 1954 gründete sich die erste Damenmannschaft, die bei der Landesmeisterschaft in Wiesbaden einen beachtlichen vierten Platz belegen konnte.
Zum 30. Geburtstag machte sich die SG Nidda selber ein Geschenk und kaufte von der Stadt das Vereinsgelände auf dem Kisselberg. In den folgenden Jahren wurden die Schießanlagen ständig ausgebaut und verbessert. Die aktiven Schützen fuhren großartige Erfolge bei Kreis-, Gau- und Landesmeisterschaften ein. Der herausragende Skeetschütze Adolf Günther qualifizierte sich achtmal für die Deutsche Meisterschaft und stand sechsmal im Endkampf. Seit 1987 trägt die Schützengesellschaft die neue graue Vereinskleidung regelmäßig bei Festen und zu Ausmärschen. 1992 begannen arbeitsreiche Zeiten, denn das Schützenhaus und die Luftdruckanlage wurden in Eigenleistung bis 1995 komplett neu errichtet und die Einweihung zum 70. Geburtstag gebührend gefeiert.
Nur drei Jahre später machten es erhebliche Sturmschäden notwendig, dass der Kleinkaliberstand erneut unter großem Einsatz der Mitglieder renoviert werden musste. Bis zum 75-jährigen Jubiläum entstand so ein moderner KK-Stand. Danach wurde das Bogenschießen ins Programm genommen und geplante Baumaßnahmen in unmittelbarer Nachbarschaft sorgten dafür, dass die gesamte Schießanlage schalldämpfend eingehaust wurde. Einen Rückschlag erfuhr der Schießbetrieb 2007. Neue Umweltauflagen zwangen die Schützengesellschaft, das Skeet- und Trap-Schießen einzustellen. Wieder waren die Mitglieder gefordert, den behördlichen Auflagen zur Renaturierung gerecht zu werden.
Die großen Dachflächen konnten für die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage genutzt werden, die 30 Haushalte mit Strom versorgen können. 2014 verursachte ein Hochwasser erhebliche Schäden und zwei Jahre später wurde der erste Waffensachkundelehrgang durchgeführt. In mittlerweile 16 Lehrgängen wurden über 300 Teilnehmer mit dem nötigen Wissen ausgestattet. Dank der finanziellen Ausstattung konnten weitere Modernisierungen durchgeführt und sowohl der Luftdruckstand, als auch die Kleinkaliberanlage mit elektronischen Anlagen ausgestattet werden, dass die viele Jahre genutzten Seilzuganlagen nun der Vergangenheit angehören.
Im Jubiläumsjahr wird die Schützengesellschaft Nidda geführt von Thomas Becker (1. Schützenmeister), Jan Feyh (2. Schützenmeister), Volker Hennrich (Schatzmeister), Björn Schäfer (Schriftführer), Norman Görtler (Oberschießwart), Thomas Krampe (Pressewart), Martin Ott (Waffenwart), Achim Bopp (Gewehrwart), Hartmut Flach (stellvertretender Gewehrwart), Gerhard Zeller (Pistolenwart), Markus Müller (stellvertretender Pistolenwart) und Gudrun Ehlers (Bogenwart). Klaus Holland ist seit 2008 und Hartwig Sendler seit 2015 Ehrenschützenmeister. Die beiden waren die Triebfedern für die enormen Baumaßnahmen und die Weiterentwicklung von Verein und Schießanlagen. Der Verein zählt zum Fest 275 Mitglieder, Ehrenmitglieder sind davon Helmut Pfaff, August Storck, Klaus Holland, August-Wilhelm Assmus, Hans Rettberg, Gerhard Schnell, Herbert Weber, Gudrun Ehlers und Holger Ehlers.
Bei all dem Bestreben nach technischer Moderne ist die Bewahrung der Traditionen den Verantwortlichen überaus wichtig. Gelebt wird dies durch die traditionellen Veranstaltungen. Auch im Jubiläumsjahr stehen zahlreiche Schießsport-Events auf dem Programm. Los geht es am Sonntag, 18. Mai, mit dem großen Schützenausmarsch unter Begleitung des NCV Fanfarenzugs. Er beginnt um 10 Uhr am Bürgerhausparkplatz, der auch das Ziel ist. Mit Fahrzeugen geht es danach zum Schützenhaus und der anschließenden Vorstellung der Königsfamilie. An öffentlichen Veranstaltungen folgen das Himmelfahrtschießen am 29. Mai, die Ferienspiele am 12. Juli, der große Festabend am 6. September und das Betriebs- und Firmenschießen vom 19. bis 21. September. Auch die internen Wettbewerbe, wie das Königschießen, das Herbstritterschießen und die Vereinsmeisterschaften stehen im vollen Programmkalender.